© Copyright by
"www.steffans-schachseiten.de"
3. Internationale Fränkische Großmeistertage
zurück zur Hauptseite
Impressum
aktualisiert am 05.03.2006 15:52

Bericht - Runde 9
 

Jan Gustafsson gewinnt die 3. Internationale Fränkischen Großmeistertage

Drei punktgleiche Sieger sah der Zieleinlauf der 3. Fränkischen Großmeistertage.

Textfeld: Bulletin 9
Ungeschlagen blieben Titelverteidiger Jan Gustafsson (Foto) und sein Teamkollege aus der Deutschen Nationalmannschaft, Artur Jussupow. Drei Siege genügten ihnen in dem ausgeglichenen Teilnehmerfeld, um  sich den ersten Rang zu teilen. Gustafsson hatte schließlich die bessere Sonneborn-Berger-Wertung auf seiner Seite. Auf dem dritten Rang landete mit vier Siegen Michael Prusikin.

Entscheidung erst mit den letzten Zügen

Jan Gustafsson schätzt seine Partie gegen Michael Bezold als sehr schwierig ein. „Nach 19...f5 stand ich wohl auf Verlust, aber mit 27...Dxe3 konnte ich mich wieder freischwimmen“. Michael verlor dann noch das Endspiel mit einem Minusbauern. Dieser Sieg in der vorletzten Partie des Turniers brachte Jan den Turniersieg, denn gleichzeitig „begnügte“ sich Artur Jussupow mit einem Remis. Die Partie gegen Arik Braun war durchaus offen angelegt, aber Arik fand mit aktivem Gegenspiel eine ausreichende Verteidigung.

Michael Prusikin und Katerina Lahno spielten eine zähe, lange Partie. Erst schien die Ukrainerin Vorteile zu haben, dann der Deutsche. Das Endspiel wurde schließlich nach sechs Stunden und vielen Versuchen und  Anstrengungen von Michael gewonnen. Damit kämpfte er sich im Endspurt auf den dritten Rang vor.

Mittägliche Remisen

Valery Atlas steuerte zu seinem Turnierergebnis noch ein Weißremis gegen David Baramidze bei. Die Partie war nicht unspannend, kam aber im Mittelspiel zu einem plötzlichen Ende.

Das Remis von Jan Markos gegen Viktor Kortchnoi entstand erst im Bauernendspiel. Kortchnoi verteidigte die schwarze Stellung sauber und konnte sich damit 50% sichern. Für ihn wäre möglicherweise in diesem Turnier mehr drin gewesen, wenn er nicht vor diesen neun anstrengenden Partien schon acht weitere bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft absolviert hätte.

Was bleibt von den 3. Fränkischen Großmeistertagen?

Das Turnier mit seiner besonderen Zusammensetzung wird in der Schachwelt noch lange in Erinnerung bleiben. Vor allem natürlich denjenigen, die live vor Ort die Spieler, ihre Partien und die Atmosphäre der Pulvermühle im Schnee miterlebt haben – darunter circa 100 Besuchern täglich, die den Weg zur Pulvermühlen fanden. Und die große Resonanz im Internet mit ca. 50.000 Lesern alleine auf der offiziellen Turnierseite zeigte das große internationale Interesse.

Ein paar Momenteindrücke bleiben haften: von Viktor Kortchnoi, der sich sofort nach der Partie – wenn er sie nicht verloren hat – in eine ausführliche Analyse stürzt. Er liebt das Schach – aber er haßt es, zu verlieren.

David und Arik, die stundenlang und begeistert miteinander Schachvariationen spielen, prägen sich als Bild ein. Über allem schwebt die sehr freundliche, unbelastete Stimmung unter den Spielern, die aber einer wilden Entschlossenheit und hohen Konzentration Platz macht, sobald die Partie beginnt.

Die Spieler werden sich natürlich sehr stark an ihre eigenen Leistungen erinnern; jeder nimmt also seine ganz eigene Bilanz mit nach Hause. Aber uns allen gemeinsam hat sich die hervorragende Gastfreundlichkeit und die sehr gute Küche in der Pulvermühle eingeprägt.