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3. Internationale Fränkische Großmeistertage
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aktualisiert am 05.03.2006 11:13

Bericht - Runde 8
 

Spitzenspiel Jussupow gegen Gustafsson Remis - Erster Sieg für Europameisterin Kateryna Lahno

Vier entschiedene Partien am vorletzten Spieltag demonstrierten nochmals nachdrücklich die Kampfbereitschaft der Teilnehmer. Lediglich das Spitzenspiel der achten Runde der dritten Internationalen Fränkischen Großmeistertage zwischen den beiden Führenden Artur Jussupow und Jan Gustafsson endete, wie zu erwarten war, nach kurzem Abtasten Remis.  Europameisterin Lahno konnte endlich ihren ersten Sieg verbuchen, indem sie Arik Braun bezwang. Einen Prestigeerfolg landete Valeri Atlas, der Viktor Kortchnoi nach einem Marathonmatch über 90 Züge niederrang.

Artur Jussupow behauptet die Führung

„Gegen einen Artur Jussupow gewinnt man nicht, wenn er es nicht will“, so die Einschätzung von Valery Atlas zur Partie der beiden Führenden Jan Gustafsson und Artur Jussupow. Beide tasteten sich ab, erkannten aber keine Schwäche in dem Aufbau des Kontrahenten und einigten sich im bereits im 23. Zug friedlich auf ein Unentschieden. Jussupow festigte damit seinen Spitzenrang mit einem halben Punkt Vorsprung auf Jan Gustafsson, der mit 5,0 Zählern den zweiten Platz absichert.

Vier entschiedene Partien

Einen Höllenritt unternahmen Arik Braun und Jekaterina Lahno in Folge der Nimzoindischen Dc2-Verteidigung . Lahno dringt in die Stellung des Weißen ein, um Material zu fischen. Braun hingegen läuft mit seinem König vorwitzig nach g3. Wegen seiner geringen Bedenkzeitverbrauchs tippte das staunende Publikum auf eine perfekte Vorbereitung der deutschen Nachwuchshoffnung. Aber ganz im Gegenteil, nach 17...Te8 stand Arik mit recht kurzem Hemd da. Die Europameisterin konnte ihre Stellung schnell konsolidieren und im Endspiel ihren Qualitätsvorsprung zum Sieg ummünzen.

„Er wollte kein Risiko eingehen“

Valery Atlas schlug den Turniersenior Viktor Kortchnoi nach fast 90 Zügen. Valerys Einschätzung: „Kortchnoi stand besser, aber er wollte ohne Risiko gewinnen. Das klappte nicht.“ Ein Qualitätsopfer brachte die endgültige Wende, anschließend war der schwarze Freibauer Spiel entscheidend. In dem Endspiel hat sich Kortchnoi zäh, aber vergeblich verteidigt. Für Kortchnoi war es die 17. Partie in 17 Tagen, eine unglaubliche Kraftleistung der 74jährigen „lebenden Schachlegende“.

In der Partie Michael Bezold gegen seinen einstigen Schützling David Baramidze kam der ehemalige Bundesnachwuchstrainer schlechter aus der Eröffnung. Seine beliebte Spielanlage, mit defensiver Stellung  zur rechten Zeit zu kontern, ist diesmal nicht gelungen. Baramidze trug seinen Angriff konsequent vor und Bezold musste die dritte Niederlage im Turnier quittieren.

Im Duell der beiden Bindlacher Bundesligaspieler gelang Michael Prusikin gegen Jan Markos eine saubere Positionspartie. Er lavierte an beiden Flügeln, schwächte die schwarze Bauernstellung systematisch und drang schließlich entscheidend in die Verteidigungsstellung vor. Damit zerstörte er die letzte Hoffnung des jungen Slowaken auf die in Reichweite liegende Großmeisternorm.  Prusikin konnte mit dem Sieg seinen dritten Platz festigen und hat in der letzten Runde sogar noch die Chance auf eine Verbesserung im Endklassement.

Ausgleich im Qualifikationsturnier

Die beiden Nachwuchsspieler Axel Heinz und Ilja Brener brachten heute ohne ein Risiko einzugehen die halben Punkte sicher nach Hause. Eine Niederlage wollte keiner riskieren, nach 36 Zügen wurde die Punkteteilung vereinbart.  Damit endet das über vier Partien angelegte Minimatch insgesamt leistungsgerecht 2:2.

Vor der letzten Runde am Sonntag können noch drei Spieler die Großmeistertage gewinnen, wobei Artur Jussupow mit einem halbem Zähler Vorsprung die besten Perspektiven besitzt.