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Impressum aktualisiert am 04.03.2006 11:50 |
Bericht - Runde 7
Jussupow besiegt Michael Bezold und übernimmt die alleinige Tabellenführung
Mit seinem Sieg im Spitzenspiel der siebten Runde gegen Michael Bezold hat Großmeister Artur Jussupow die alleinige Tabellenführung bei den dritten Internationalen Fränkischen Großmeistertagen übernommen. Dabei profitierte er vom Punktverlust Gustafssons, der nicht über eine Punkteteilung gegen Europameisterin Ekateryna Lahno hinauskam. Ex-Vizeweltmeister Viktor Kortchnoi konnte seinen zweiten Sieg gegen David Baramidze landen. Die Partien Valeri Atlas gegen Michael Prusikin und Jan Markos gegen Arik Braun endeten beide unentschieden. Axel Heinz gleicht im Mimimatch gegen Ilja Bremer aus.
Kampf im Schneegestöber
Die Landschaft vor der Pulvermühle sieht zuckersüß und friedlich aus; aber drinnen werden die Schachpartien auf Biegen und Brechen gespielt. Jeder einzelne versuchte heute mit Kraft, seinem persönlichen Ziel näher zu kommen. Das bei Spielern auf diesem Niveau ab und zu trotzdem nur eine Punkteteilung heraus kommt, spricht gerade für die Klasse des Teilnehmerfeldes!
Artur Jussupow setzt sich an die Spitze
Als erster beendete Michael Bezold nach dreieinhalb Stunden Spielzeit seine Partie – durch Gratulation an den Sieger Artur Jussupow. Artur setzte die Verteidigungsstellung von Michael beharrlich und kräftig unter Druck; der Punkt war hart erarbeitet und gut verdient.
Damit hat Artur sich zwei Runden vor Schluss mit einem halben Punkt Vorsprung in einer gute Position gebracht. Aber heute, im Duell gegen den direkten Verfolger Jan Gustafsson, kommt es voraussichtlich zur Vorentscheidung.
Jan bleibt dran
Der Titelverteidiger musste heute mit den schwarzen Steinen gegen die Europameisterin Ekateryna Lahno antreten. Diese hat sich nach einer schwachen Phase wieder berappelt und spielte die Partie mutig und furchtlos. Lange befürchteten seine Anhänger eine deutliche Niederlage Jans, aber schließlich konnte er sich ein Endspiel mit „ungleichfarbigen Läufern“ retten. Diese sind unter Schachspielern schon sprichwörtlich bekannt für ihre Remistendenz, da sich ihre Wirkungsweise auf dem Brett friedlich schiedlich auf jeweils nur 32 Felder erstreckt. Auch dieses Mal erfüllten sie ihre Aufgabe und retteten Jan einen halben Punkt und den Kontakt zur Tabellenspitze.
Das ewige Duell der Youngsters
Im Duell der internationalen Meister Jan Markos und Arik Braun ging es neben der Tuchfühlung zur Spitze auch um eine mögliche Großmeister-Norm, welche bei 5,5 Punkten liegt. Vor zwei Jahren traten Jan Markos und Arik Braun im Qualifikationsturnier der Fränkischen Großmeistertage gegeneinander an. Damals gewann der Slowake 5 : 3; und auch diesmal bog er früh auf die Siegerstraße ein. Das Publikum, angeführt von dem Kommentator Großmeister Klaus Bischoff, sah auch den entscheidenden Schlag 17.Lxe6+ - nur Jan rannte anderen Zielen hinterher. Dadurch wurde die Partie spannend. In dem entstehenden Endspiel hatten sogar beide Seiten Gewinnchancen. Nach dem Remisschluss sah man die Runde der Großmeister noch lange vereint in der Analyse dieses spannenden Endspiels.
Untaugliche Versuche
Die Französische Verteidigung mit Springer c3 wird in der Begegnung zwischen Valeri Atlas und Michael Prusikin gezogen. Nach dem Damentausch entsteht eine ausgeglichene Stellung, aus der keiner gewichtige Vorteile erzielen kann. Valery Atlas erreichte mit Weiß gegen Michael Prusikin eine angenehme, vorteilhafte Stellung. Aber seine Gewinnversuche mit dem Opfer des c2 Bauern erwiesen sich als übertrieben und gefährlich; das Remis bedeutete am Ende ein gerechtes Ergebnis.
Lehrstunde für das Talent
Altmeister gegen Nachwuchsstar – dieses Begegnung von Viktor Kortchnoi mit David Baramidze könnte auch die Überschrift für die dritte Auflage der Fränkischen Großmeistertage liefern. „Hängende Bauern“ waren das Thema der heutigen Einheit. Dieses als Schwäche bekannte Bauernpaar wurde von Kortchnoi mustergültig belagert; schulbuchmäßig wurde David zu einer zweiten Schwächung am Königsflügel gezwungen. Nachdem diese Voraussetzungen geduldig geschaffen waren, öffnete Kortchnoi die Stellung und überfiel den schwarzen König. David saß die ganze Partie konzentriert am Brett; trotzdem hatte er mehr die Rolle eines Zuschauers, als eines aktiven Parts in dieser Vorstellung.
Ausgleich zwischen Heinz und Brener
Im Mimimatch zwischen Axel Heinz und Ilja Brener wurde bereits am Vormittag die zweite Partie gespielt, die im Sizilianer zu einem Remis führte. Das dritte Spiel konnte Axel Heinz für sich entscheiden. Nachdem sein Angriff im Zentrum durchschlagende Wirkung entfaltete, gab Bremer die Partie auf.